Projektdetails

Forschungsprojekt: Kriegsgefangene in Österreich(-Ungarn) 1914-1918 - Zwangsarbeit und Gewalt

Etwa zwei Millionen „Feindsoldaten“ gerieten im Laufe des Ersten Weltkriegs in österreichisch-ungarische Gefangenschaft. Die internationale Forschung hat gerade in Hinblick auf die Kriegsgefangenschaft im Ersten Weltkrieg eine Reihe von Fragestellungen aufgeworfen, die der Thematik eine zusätzliche Wichtigkeit verleihen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes mit institutioneller Anbindung an das Österreichische Staatsarchiv (OeStA), das vom FWF gefördert wird (Projekt P25968-G15), soll die Situation der Kriegsgefangenen in Österreich-Ungarn unter Berücksichtigung dieser Forschungsansätze analysiert werden, um unter anderem die entsprechenden Spezifika im Habsburgerstaat aufzuarbeiten.

Die Beschäftigung mit der Zwangsarbeit von Kriegsgefangenen im Kontext eines „total werdenden Krieges“ und seiner „Propagandaschlachten“, mit der Vernetzung von zivilen und militärischen Behörden in der Gefangenenbetreuung, mit dem Problem der Behandlung der Gefangenen vor dem Hintergrund der Diskussionen rund um die „Brutalisierung“ und „Entgrenzung“ der Kriegführung im Ersten Weltkrieg oder mit der Frage, wie militärische und zivile Behörden sowie diplomatische Stellen die Gefangenenproblematik wahrgenommen und (offiziell sowie intern) eingeschätzt und dargestellt haben, wird überdies dazu beitragen, die Gesamtthematik mit weiterreichenden Aspekten zu verbinden. Anknüpfungspunkte ergeben sich etwa mit der Gewaltforschung oder auch der Frage der Erinnerungskultur der habsburgischen Nachkriegsgesellschaften in Bezug auf die Kriegsgefangenschaft. Auf Grundlage einer breiten Quellenbasis und als Resultat einer engen Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus dem In- und Ausland sollen in den kommenden Jahren mehrere Publikationen zur Thematik entstehen.

Kontakt: Verena Moritz: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!(Projektleitung)